Mittwoch, 25. April 2012

Eyina kaba agba - Es geht zu schnell vorbei...


Es ist schon wieder viel Zeit vergangen seit meinem letzten Blogeintrag. Ich war im Benin, habe Ostern gefeiert und bin nun wieder zurück im Schulalltag. Die Zeit scheint nun zu rasen: Es bleiben mir noch drei Monate in Togo. Der Eintrag über meine Reise in den Benin ist noch in Arbeit, aber bis dahin ein kurzer Zwischenbericht:


Ostern.
Als ich Karsamstag abends aus dem Benin nach Hause kam, saß die ganze Familie schon versammelt auf der Terasse. Wirklich alle waren da, um mit uns Ostern zu feiern: die beiden Gastgeschwister aus Lome, Kossivi aus Kara, Asseye, Sesi, Kossi und Sheyi mit ihrer Mama Abra (Kodzos zweiter Frau) und den Kindern von Kossi und Asseye. Da wir normalerweise nur zu viert im Haus sind, ist es wunderschön, wenn das Haus voller Leute und Leben ist – es waren wohl so um die zwanzig.
Der Ostersonntag begann für mich damit, dass ich um fünf Uhr morgens von der Blaskapelle geweckt wurde, die durch das Dorf zog und einen Höllenlärm veranstaltete, damit auch ja niemand vergisst, dass Jesus auferstanden ist. Ich schlief nochmal ein und erwachte schließlich um sieben. Als ich auf den Flur trat, begrüßte mich Sandrine mit: „Tu as fait la grace matinée“. Draußen waren alle schon am Machen und Tun: Wasser holen, fegen, duschen, sich für die Kirche hübsch machen. Der Gottesdienst verlief relativ unspektakulär, außer dass die Blaskappelle einige Extrastücke vorführte und die Kirche mit Palmblättern und Blumen geschmückt war. Nach der Kirche gab es – wie bei jedem großen Fest in Togo – eine ordentliche Völlerei mit Tsongoli, Fufu, Fleisch und Keksen. Tomegbe war ungewöhnlich voll mit Leuten und auch auf unserer Terasse gingen sie ein und aus: Gebürtige Tomegbéer, die nun in Deutschland, Ghana oder US-Amerika wohnen. Am späten Nachmittag fuhren die Geschwister wieder zurück nach Hause. Abends waren mein Gastpapa und ich dann zum Essen bei einer Tante eingeladen, die in Frankreich lebt. Auch dort gab es nochmal Essen, Essen und noch mehr Essen: Salat, Reis, Couscous und natürlich nochmal Fufu.
Ostern war für mich wie sonst auch ein Tag im Kreise der Familie – nur eben diesmal mit meiner togoischen.

Alltag.
Am Dienstag ging auch schon wieder die Schule los, jetzt heißt es Endspurt. Die Lehrer sind gestresst, der Direktor mahnt uns bei jeder Lehrerkonferenz, dass wir unbedingt mit dem Stoff durchkommen müssen – in Mathe wie in anderen Fächer ein Ding der Unmöglichkeit. Das Schuljahr hat ohnehin einen Monat später angefangen (- im Oktober statt im September-), zwischendurch haben die Lehrer tagelang gestreikt und ich war einige Male krank. Mit dem Lehrplan sehe ich das so: Entweder ich haue den Stoff nur so rein und dann verstehen die SchülerInnen gar nichts, werde aber dafür fertig, oder ich nehme mir Zeit zum Erklären und Wiederholen, schaffe aber dafür nicht den gesamten Lehrplan. Daher mache ich lieber eine Übungsstunde mehr und riskiere dafür mit dem Stoff hinterher zu hängen. (- Wahrscheinlich ist dies ein universelles Problem, in meinen Ohren tönen noch Stimmen meiner alten LehrerInnen: „Aber wir müssen doch mit dem Stoff durchkommen...“ -) Jedenfalls sind es jetzt noch ziemlich genau vier Wochen, dann ist das Schuljahr rum. Danach bleiben mit noch zwei Monate, einer fürs Workcamp mit den anderen Freiwilligen zusammen, einer zum Reisen und Zeit mit meiner togoischen Familie verbringen.


Workcamp.
Da die meisten Freiwilligen von Astovot ihre Einsatzstellen an Schulen haben, ist ihre Arbeit dort mit Ende des Schuljahrs Anfang Juni vorbei. Die Freiwilligen überlegen sich daher ein Projekt, das sie in ihrer verbliebenen Zeit in die Tat umsetzen wollen. Wir haben uns dazu entschieden Toiletten für eine Schule in Kpalimé zu bauen. Die über 1700 SchüerInnen auf dem CEG Kpodzi haben keine einzige benutzbare Toilette! Um dieses Workcamp in die Tat umsetzen zu können, brauchen wir natürlich finanzielle Unterstützung, dabei handelt es sich um eine Summe von 5400€. Weitere Informationen findet man unter latrinenfuerkpodzi.wordpress.com und (- einfach draufklicken -) hier den Spenderbrief
Ich würde mich sehr freuen wenn meine LeserInnen uns in unserem Vorhaben unterstützen könnten!
Danke im Voraus!


Der Bericht über meine Reise in den Benin folgt in Kürze!
Bis dahin,

Liebe Grüße aus Togo,
Eure Aku.

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