Es ist schon wieder viel Zeit vergangen
seit meinem letzten Blogeintrag. Ich war im Benin, habe Ostern
gefeiert und bin nun wieder zurück im Schulalltag. Die Zeit scheint
nun zu rasen: Es bleiben mir noch drei Monate in Togo. Der Eintrag
über meine Reise in den Benin ist noch in Arbeit, aber bis dahin ein
kurzer Zwischenbericht:
Ostern.
Als ich Karsamstag abends aus dem Benin
nach Hause kam, saß die ganze Familie schon versammelt auf der
Terasse. Wirklich alle waren da, um mit uns Ostern zu feiern: die
beiden Gastgeschwister aus Lome, Kossivi aus Kara, Asseye, Sesi,
Kossi und Sheyi mit ihrer Mama Abra (Kodzos zweiter Frau) und den
Kindern von Kossi und Asseye. Da wir normalerweise nur zu viert im
Haus sind, ist es wunderschön, wenn das Haus voller Leute und Leben
ist – es waren wohl so um die zwanzig.
Der Ostersonntag begann für mich
damit, dass ich um fünf Uhr morgens von der Blaskapelle geweckt
wurde, die durch das Dorf zog und einen Höllenlärm veranstaltete,
damit auch ja niemand vergisst, dass Jesus auferstanden ist. Ich
schlief nochmal ein und erwachte schließlich um sieben. Als ich auf
den Flur trat, begrüßte mich Sandrine mit: „Tu as fait la grace
matinée“. Draußen waren alle schon am Machen und Tun: Wasser
holen, fegen, duschen, sich für die Kirche hübsch machen. Der
Gottesdienst verlief relativ unspektakulär, außer dass die
Blaskappelle einige Extrastücke vorführte und die Kirche mit
Palmblättern und Blumen geschmückt war. Nach der Kirche gab es –
wie bei jedem großen Fest in Togo – eine ordentliche Völlerei mit
Tsongoli, Fufu, Fleisch und Keksen. Tomegbe war ungewöhnlich voll
mit Leuten und auch auf unserer Terasse gingen sie ein und aus:
Gebürtige Tomegbéer, die nun in Deutschland, Ghana oder US-Amerika
wohnen. Am späten Nachmittag fuhren die Geschwister wieder zurück
nach Hause. Abends waren mein Gastpapa und ich dann zum Essen bei
einer Tante eingeladen, die in Frankreich lebt. Auch dort gab es
nochmal Essen, Essen und noch mehr Essen: Salat, Reis, Couscous und
natürlich nochmal Fufu.
Ostern war für mich wie sonst auch ein
Tag im Kreise der Familie – nur eben diesmal mit meiner togoischen.
Alltag.
Am Dienstag ging auch schon wieder die
Schule los, jetzt heißt es Endspurt. Die Lehrer sind gestresst, der
Direktor mahnt uns bei jeder Lehrerkonferenz, dass wir unbedingt mit
dem Stoff durchkommen müssen – in Mathe wie in anderen Fächer ein
Ding der Unmöglichkeit. Das Schuljahr hat ohnehin einen Monat später
angefangen (- im Oktober statt im September-), zwischendurch haben
die Lehrer tagelang gestreikt und ich war einige Male krank. Mit dem
Lehrplan sehe ich das so: Entweder ich haue den Stoff nur so rein und
dann verstehen die SchülerInnen gar nichts, werde aber dafür
fertig, oder ich nehme mir Zeit zum Erklären und Wiederholen,
schaffe aber dafür nicht den gesamten Lehrplan. Daher mache ich
lieber eine Übungsstunde mehr und riskiere dafür mit dem Stoff
hinterher zu hängen. (- Wahrscheinlich ist dies ein universelles
Problem, in meinen Ohren tönen noch Stimmen meiner alten
LehrerInnen: „Aber wir müssen doch mit dem Stoff durchkommen...“
-) Jedenfalls sind es jetzt noch ziemlich genau vier Wochen, dann ist
das Schuljahr rum. Danach bleiben mit noch zwei Monate, einer fürs
Workcamp mit den anderen Freiwilligen zusammen, einer zum Reisen und
Zeit mit meiner togoischen Familie verbringen.
Workcamp.
Da die meisten Freiwilligen von Astovot
ihre Einsatzstellen an Schulen haben, ist ihre Arbeit dort mit Ende
des Schuljahrs Anfang Juni vorbei. Die Freiwilligen überlegen sich
daher ein Projekt, das sie in ihrer verbliebenen Zeit in die Tat
umsetzen wollen. Wir haben uns dazu entschieden Toiletten für eine
Schule in Kpalimé zu bauen. Die über 1700 SchüerInnen auf dem CEG
Kpodzi haben keine einzige benutzbare Toilette! Um dieses Workcamp in
die Tat umsetzen zu können, brauchen wir natürlich finanzielle
Unterstützung, dabei handelt es sich um eine Summe von 5400€.
Weitere Informationen findet man unter latrinenfuerkpodzi.wordpress.com und (- einfach draufklicken -) hier den Spenderbrief.
Ich würde mich sehr freuen wenn meine LeserInnen uns in unserem Vorhaben unterstützen könnten!
Ich würde mich sehr freuen wenn meine LeserInnen uns in unserem Vorhaben unterstützen könnten!
Danke im Voraus!
Der Bericht über meine Reise in den
Benin folgt in Kürze!
Bis dahin,
Liebe Grüße aus Togo,
Eure Aku.
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